Cradle to Cradle – Erfahrungen aus erster Hand

Cradle-to-Cradle Bericht von Innenarchitekten in Berlin

Auf Einladung des bdia Berlin-Brandenburg erlebte Juliane Moldrzyk das Real-Labor der deutschen Niederlassung von C2C, welche als NGO (non governmental organization) arbeitet und in der Landsberger Allee ihre Büro- und Ausstellungsräume hat.

Die Idee

Cradle to Cradle (C2C; von der Wiege zur Wiege) basiert auf der Idee einer konsequenten Kreislaufwirtschaft, in der alle Ressourcen in endlosen Kreisläufen zirkulieren. C2C orientiert sich dabei an den Stoffkreisläufen der Natur, in denen alle Substanzen Grundlage und Nährstoffe für etwas Neues sind – das Konzept Müll existiert nicht. Diese Vision verfolgt C2C auch für technische Kreisläufe: Nach dem Vorbild der Natur ist jeglicher Abfall Nährstoff.

Dieses Prinzip wurde in einem kurzen Vortrag erläutert. Die Cradle to Cradle NGO verfolgt das Ziel, das Konzept immer bekannter zu machen und in unserer Gesellschaft zu verankern. Sie begleitet Städte & Kommunen dabei, C2C in ihrer Region umzusetzen. Sie vernetzt Stakeholder und informiert die Öffentlichkeit auf Social Media und auf ihren Webseiten.

Die Umsetzung

Wie das Ganze in der Praxis aussehen kann, konnte man sich im Anschluss beim Rundgang durch das Real-Labor anschauen. C2C hat die Räume, die als Büro sowie als Veranstaltungs- und Seminarfläche dienen, in der „Platte“ selber umgebaut und dabei sehr stark darauf geachtet, dass die Materialien möglichst dem Cradle-to-Cradle-Prinzip entsprechen: sortenrein, wenn möglich zertifiziert, idealerweise recycelt und nicht verklebt, um die anschließende Recyclingfähigkeit zu gewährleisten. So wurden z.B. die Fensterelemente nicht eingeschäumt sondern nur verschraubt und die umlaufenden Dämmstreifen gesteckt. Andere Materialien wie Linoleum oder Fliesen wurden mit lösbaren Klebern befestigt. Alle können so dem Kreislauf wieder zugeführt werden.

Viele namhafte Firmen leben mittlerweile den C2C-Gedanken auf sehr unterschiedliche Art und Weise und sind vor Ort auch ausgestellt. Letztendlich liegt es aber an uns Innenarchitekt:innen, darauf zu achten, diese Materialien auch einzusetzen oder sogar komplette Bauteile wie Fenster oder Türen wiederzuverwenden. Es bleibt dabei spannend, wie sich das Praxisbeispiel der C“C NGO weiter entwickelt, als Motor und Teststrecke für neue C2C-Produkte…

 

Cradle to Cradle bei C2C

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